Nur zwei Fahrtstunden von Dresden entfernt, liegt Prag. Auch bekannt als die Goldene Stadt an der Moldau und berühmt für ihre historische Altstadt, die Prager Burg oder die Karlsbrücke, die beide „verbindet“. Architektonisch ist die Stadt in diesen Teilen vor allem durch den Barock oder die Gotik geprägt. Aber die Hauptstadt der Tschechischen Republik hat noch mehr zu bieten als das und einiges davon habe ich mir auf meiner letzten Entdeckungstour angeschaut. Man kann ja auch mal abseits der historischen Gebäude und Museen wandeln, nicht wahr?
Der Aussichtsturm Petrin
Errichtet als Kopie des Pariser Eiffelturms im Jahre 1891, bietet er einen tollen Blick über die Stadt und das Umland. Das heißt, zuerst muss man natürlich den gleichnamigen Berg erklimmen und
dann noch die 299 Stufen bis hinauf zur Aussichtsplattform bewältigen. Aber das ist nicht so schwer und die Aussicht ist es allemal wert, wie ich finde. Zumal es für Ersteres auch eine Seilbahn
gibt, die man mit einem ganz normalen ÖPNV-Ticket nutzen kann. Das kann man direkt im Gebäude der Talstation kaufen (am Automaten) oder eben schon vorher. Bei uns stand allerdings eine längere
Schlange vor dem Häuschen und einige hatten schon Karten und andere nicht. War ein bisschen verwirrend, da durchzusehen, wo denn nun die Schlange für die Seilbahn ist. Falls ihr noch keine
Tickets habt, geht am besten einfach rein, kauft welche und stellt euch erst dann an. Die Seilbahn fährt so alle 10-15 Minuten. Die Eintrittskarten für den Aussichtsturm Petrin gibt es direkt am
Turm.
Wir sind übrigens hochgefahren und dann den Berg runter gelaufen. Dann bekommt man noch ein paar zusätzliche Ausblicke aus anderen Winkeln auf die andere Moldauseite mit dazu. Und die Wege sind alle gut in Schuss.
John-Lennon-Mauer
Das ist eine Mauerwand an der Velkopřevorské nám., die seit den 1980er Jahren bunt mit Graffitis bemalt ist, die alle eine Hommage an die Beatles sind oder zumindest sein sollen. Bei unserem Besuch dort war leider der untere Teil ziemlich zugeschmiert mit sinnlosem Gekrakel, weil sich irgendwie jeder Möchtegern-Fan dort wohl mit seinem Namen etc. verewigen wollte. Der obere Teil ließ noch die schönen Graffitis erahnen und ich hoffe doch mal, dass sich das wieder ändert. Denn ältere Fotos, die ich gesehen habe, haben wirkliche schöne Bilder und Songtexte gezeigt. An der Wand, etwas versteckt waren auch so kleine Gesichter in 3D, die ich irgendwie ganz lustig fand. Vielleicht findet ihr sie ja. Wen sie darstellen sollen, weiß ich allerdings nicht. Ihr vielleicht?
Gasse mit Ampelverkehr
Unweit der Karlsbrücke befindet sich auch noch eine weitere ungewöhnliche Attraktion von Prag. Eine kleine Gasse, die an der schmalsten Stelle nur 50 cm misst und deren Durchgang deshalb mit einer kleinen Ampel geregelt ist. Das macht sie zudem zur engsten Gasse von Prag, obwohl sie eigentlich nur zu einem Restaurant führt. Zu finden ist sie an U Lužického semináře 24 und auf jeden Fall einen Spaß wert. Allein schon wegen der Ampel. Und keine Angst, obwohl sie sehr eng ist, ist sie nicht sehr lang und Platzangst sollte daher kein Problem sein.
Kafka Kopf
Angeblich die größte Büste der Welt mit 10 Metern Höhe und einem Gewicht von 39 Tonnen, die den Kopf des Schriftstellers Franz Kafka zeigt, befindet sich ebenfalls in Prag. Das eigentlich Besondere daran ist aber, das sie aus verspiegelten Stahlkopfteilen besteht, von denen 42 beweglich sind und sich drehen, sodass sich das Gesicht ständig verändert. Stehen tut sie am OC Quadrio, einem Einkaufzentrum, dass zudem einen großen Tesco Supermarkt beherbergt und in deren Nähe auch ein kleiner Burrito Laden ist. Falls jemand so wie ich, mexikanisches Essen und britische Kekse mag.
Aussicht am Metronom
Das Metronom ist eine Kunstinstallation im Prager Letná-Park, die wie eine rote Industrienadel aussieht und sich auf einem Sockel befindet, wo bis 1962 noch ein riesiges Stalindenkmal stand. Dahinter befindet sich ein Skaterpark, der leider nicht sehr gepflegt gewirkt hat. Aber die Aussicht von dort oben ist supereinfach über ein paar Treppen vom Moldau-Ufer aus zu erreichen und nicht zu verachten. Allerdings sind direkt am Metronom die Bäume schon z. T. so hoch gewesen, dass sie eine perfekte Aussicht auf die Karlsbrücke verhindern. Geht man allerdings ein Stück weiter Richtung Prager Burg bis zum Hanavský pavilon, ändert sich das, wie ihr auf meinem Foto (s. ganz am Anfang) sehen könnt. Direkt am Metronom gab es auch noch eine weitere Kunstinstallation, und zwar Turnschuhe, verschiedenster Art und Größe, die von einem Stahlseil hingen. Warum fragt ihr euch? Ich mich ehrlich gesagt auch, aber bis heute habe ich keine Ahnung. Es hat aber irgendwie was, vor allem im Sonnenlicht und bei blauem Himmel.
Natürlich gibt es auch hier wieder bestimmt noch viel mehr zu entdecken in dieser Stadt. Ich habe mich diesmal allerdings eher auf einige alternative Sehenswürdigkeiten konzentriert. Falls ihr zum Shoppen nach Prag fahrt, so rund um den Altstädter Ring und in der Nähe der Karlsbrücke lohnt sich das nicht wirklich, alles nur Touristennepp. Dann würde ich euch schon eher zum Wenzelsplatz und Umgebung raten.
Falls es euch interessiert:
Hin- & zurückgekommen nach Prag sind meine Begleitung und ich mit einem Fernbus (Flixbus) und da der nur knapp zwei Stunden fährt, geht das auch locker als Tagesausflug, zumindest von Dresden aus.
Zum Thema Geldtausch: Ja, die Tschechische Republik hat leider noch keinen Euro und die Wechselstuben in der Stadt sind verschrien, wenn man das so sagen kann. Also haben wir unser Glück am Geldautomaten direkt am Busbahnhof versucht, und wenn man es richtig macht und die entsprechende Kreditkarte hat, bekommt man einen sehr guten Kurs und hat keine Gebühren. Zum Glück hatte ich vorher die Internetseite http://geld-im-urlaub.de/europa/tschechien-geld-abheben-kostenlos/ gefunden und damit eine recht gute Anleitung.
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