Meine Erfahrung mit Fernbussen

Grafik eines Reisebusses oder Fernbusses

Es ist wieder soweit, die Hauptreisesaison beginnt und damit auch die jährliche große Reisewelle. Nur wie einfach und am besten noch kostengünstig von A nach B kommen?

Für mich ist die Lösung oft ein Fernbus, egal ob um den Flughafen zu erreichen oder gleich mein eigentliches Reiseziel. Am besten geht das natürlich, wenn man von Stadt zu Stadt fährt und dank Fernbussen, wie MeinFernbus / Flixbus, Eurolines und Co gilt das seit einigen Jahren für fast alle größeren Städte in Deutschland und in weiten Teilen Europas. Vor allem was den Preis angeht, sind Fernbusse oft unschlagbar. Und wo man bei der Bahn oft schon mal umsteigen muss, fährt man auf vielen Strecken mit dem Fernbus einfach durch und muss sich am Zielort auch keinen Kopf über einen Parkplatz machen. Besser geht es nicht, wie ich finde und deshalb berichte ich euch heute hier auch mal über meine Erfahrungen mit diesem Verkehrsmittel, inkl. meiner Fahrt von Dresden nach Amsterdam (siehe Ende des Artikels).

Hintergrund & Entwicklung

Meine erste Erfahrung mit einem Fernbus war schon vor über zehn Jahren, als es Flixbus zum Beispiel noch gar nicht gab. Damals fuhren nur ganz wenige Fernbusse auf ausgewählten Routen. Von Dresden aus war das zum Beispiel eine Fahrt bis nach München oder im Sommer auch an die Ostsee. Nach München bin ich einmal gefahren, für 35 Euro ohne umsteigen und mit circa fünf Stunden Fahrzeit. Bei der Bahn hätte ich da wesentlich mehr gezahlt und auch mehrmals umsteigen müssen.

 

Zum Glück, wie ich finde, hat es eine Gesetzesänderung gegeben und seitdem auch deutlich mehr Fernbusanbieter und Strecken. Dadurch bin ich zum Beispiel ein paar Mal sehr entspannt und günstig nach Berlin zum Flughafen gekommen und auch wieder zurück, weil die Busse diese direkt anfahren. Einer dieser Anbieter war BerlinLinienBus. Die gibt es leider seit Ende letzten Jahres nicht mehr. Aber zum Glück hat sich mittlerweile noch ein anderer großer Anbieter auf dem Markt etabliert. Früher auch MeinFernbus genannt, heute nur noch Flixbus, aber immer noch in ihrem typischen grünen Look, zumindest in der Region, in der ich wohne. Da ich bisher mit keinen anderen Anbietern gefahren bin, beziehen sich alle meine Aussagen zu Fernbussen hier auf diese zwei Anbieter.

 

ein Fernbus von BerlinLinienBus
BerlinLinienBus @Ella

Wie es geht und was zu beachten ist

Vor der Fahrt – Buchen, Preise, Unterlagen und Gepäck

Buchen ist ganz einfach. Entweder geht ihr in ein Fernbus-Büro (die sind meist an einem Busbahnhof) oder falls es so etwas bei euch nicht gibt, könnt ihr ganz einfach auf die entsprechende Website des Anbieters gehen, Zielort, Abfahrtsort, gewünschtes Reisedatum auswählen und euch dann aus den angezeigten Ergebnissen einen Favoriten auswählen. Hier muss man sowohl die Hinfahrt als auch die Rückfahrt, falls gewünscht natürlich, in den Warenkorb legen und dann über diesen erst bezahlen. Meist findet man online auch richtig gute Preisangebote, weil Flixbus zum Beispiel, die Preise je nach Auslastung legt. Wenn ihr früh genug bucht und/oder außerdem wenige andere Leute diese Strecke fahren wollen, dann können aus den 29,90 von Dresden nach Prag beispielsweise auch nur 12 Euro pro Nase werden. Rechtzeitig schauen und gegebenenfalls anderes Reisedatum auswählen, kann sich also lohnen.

 

Hat man über die Website gebucht, bekommt man relativ zeitnah nach der Bezahlung die Reise-Unterlagen per E-Mail, die muss man dann ausdrucken oder auf dem Smartphone speichern und dem Fahrer vorlegen, damit er den QR-Code einscannen kann. Habt ihr neben dem Handgepäck noch einen Koffer oder eine Reisetasche, müsst ihr dann noch den extra Gepäckschein ausdrucken und vor Fahrtantritt an eurem Gepäck befestigen. Beachten müsst ihr dabei nur die Gepäckbestimmungen (maximales Gewicht und Größe je nach Fernbusanbieter) und schon kann die Fahrt losgehen. Üblich ist übrigens, dass man mindestens 15 Minuten vor angegebener Abfahrtszeit am Bussteig sein muss oder sollte. Bisher waren bei mir die Busse fast immer pünktlich, nur einmal hat er sich ein bisschen verspätet, aber nicht viel.

 

Die Fahrt an sich

Falls ihr Deutschland verlasst, müsst ihr ein Ausweisdokument mit euch führen. Bei meiner Fahrt von Prag nach Dresden wollte der Fahrer zum Beispiel den Ausweis sehen, bevor wir überhaupt in den Bus steigen durften und als ich von Amsterdam nach Hause gefahren bin, gab es an der Grenze ebenfalls eine Ausweiskontrolle.

 

Sitzplätze sind frei wählbar. Dort wo noch was frei ist, darf man sich niederlassen. Bei Flixbus gibt es Steckdosen in jeder Sitzreihe eine, an die man sein Handy anstecken kann. WLAN ist auch verfügbar. Falls man Durst bekommt, kann man beim Fahrer auch aus einer kleinen Auswahl ein Getränk erwerben. On Board ist auch eine Toilette, wie in jedem normalen Reisebus auch. Da Fernbusse in der Regel nur an den Haltestellen halten, wo Leute aus- oder zusteigen und vielleicht noch mal an einer Tankstelle, ist die Möglichkeit den Bus zu verlassen begrenzt und von daher die Boardtoilette schon sehr nützlich. Falls ihr übrigens den Bus an einem Stopp verlasst, an dem ihr nicht sowieso aussteigen wollt, dann fragt vorher lieber den Fahrer, ob das überhaupt geht. Nicht dass er dann ohne euch weiterfährt. Habe ich bisher noch nie erlebt aber man weiß ja nie. Die Busse von Flixbus, mit denen ich bisher gefahren bin, waren übrigens alle sehr sauber und mit einem recht großen Beinabstand zwischen den Sitzreihen.

Meine Fahrt von Dresden nach Amsterdam mit Flixbus / MeinFernbus

Amsterdam am Damrak
Amsterdam @Ella

Vor circa zwei Jahren hatte ich meine bisher längste Fahrt mit einem Fernbus. Die ging von Dresden nach Amsterdam, und zwar über Nacht. Fahrtzeit waren circa elf Stunden, und das ohne umsteigen und sogar mit überpünktlicher Ankunft in Amsterdam. Hin- und Rückfahrt haben mich insgesamt nur 64 Euro gekostet und das ist unschlagbar, wie ich finde. Sicher mit dem Flugzeug wäre ich schneller dort gewesen, aber da die Fahrt über Nacht ging und ich somit auch eine Nacht in einem Hotelzimmer gespart habe sowie auch im Bus schlafen konnte, war das nicht weiter tragisch. Nur rate ich euch, ein Kissen oder irgendwas in der Art mitzunehmen, weil die Sitze zwar bequem, aber eben kein gemütliches Bett sind. Ich hatte ein aufblasbares Kissen mit und habe mir zudem aus meinem Handtuch und einer Jacke zusätzlich noch was gebastelt, sodass kein großes extra Gepäck anfiel. Als wir in Dresden abends los sind, waren zwei Fahrer im Bus, als wir ankamen nur noch einer. Es gab einen Fahrerwechsel, und soweit ich das mitbekommen habe, auch Stopps: an Tankstellen und den Zu-/Ausstiegen. Allerdings habe ich die späteren verpennt und mir nur hinterher sagen lassen, dass wohl auch mal eine Pause von 15 oder 20 Minuten dabei war an einer Raststätte. Egal, ich habe mich die ganze Fahrt über sicher gefühlt und die leisen Brummgeräusche des Busses sind irgendwie schon einschläfernd. An der Grenze kontrolliert wurden wir hinzu nicht, aber auf der Rückfahrt ein paar Tage später. Da kam ein Beamter durch den Bus und hat die Ausweise kontrolliert und beim Gepäck war auch ein Spürhund, soweit ich das erkennen konnte. Also lieber nicht versuchen, etwas aus den Niederlanden zu schmuggeln, würde ich sagen. ;-)

Fazit

Ich würde jederzeit wieder mit einem Fernbus fahren. Besonders für einen Städtetrip, weil man sich dann keine Gedanken über Parkplätze machen muss und die Busse einen in der Regel schon fast ins Zentrum fahren und man von dort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterkommt. Hotels haben meine Begleitung und ich übrigens immer via trivago gesucht und gefunden.

 

Seit diesem Jahr gibt es auch eine Direktverbindung von Dresden nach Budapest, die ich demnächst vielleicht auch mal ausprobieren werde. Hach, die Möglichkeiten sind so groß und es werden mehr. Da weiß man gar nicht so genau, wo man überall mal hinfahren sollte.

 

Was war eure bisher längste Fahrt mit einem Fernbus?

Oder was habt ihr so für Erfahrungen damit gemacht?

Auch nur Gute, so wie ich oder vielleicht sogar ganz schlechte?

 


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